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Didaktik einfach erklärt: Was bedeutet Didaktik – und wie wenden Sie didaktische Prinzipien in Onboarding, Vertriebsschulungen & Co. erfolgreich an?
Stellen Sie sich vor, Sie sollen eine neue Mitarbeiterschulung planen – zum Beispiel das Onboarding für frisch eingestellte Kollegen oder ein Vertriebstraining für Ihr Sales-Team. Sie fragen sich, wie Sie die Inhalte so vermitteln, dass Ihre Mitarbeiter wirklich etwas daraus mitnehmen und motiviert bleiben? Genau hier kommt die Didaktik ins Spiel.
Didaktik ist die Wissenschaft vom Lehren und Lernen. Sie beschreibt die systematische Planung, Durchführung und Reflexion von Lernprozessen. Sie beantwortet die Frage, wie Wissen strukturiert, vermittelt und aufbereitet wird – immer mit Blick auf Zielgruppe, Lernziele und den praktischen Kontext.
Mit anderen Worten: Sie beschäftigt sich damit, was Sie Ihren Teilnehmern warum vermitteln – und wie Sie dies so tun, dass es möglichst effektiv ist.

Vielleicht denken Sie bei Didaktik zunächst an die Schule oder Uni. Tatsächlich ist Didaktik jedoch überall dort relevant, wo Lernen stattfindet – auch in Unternehmen. Immer wenn Sie ein Training, Seminar oder eine Schulung konzipieren, betreiben Sie Didaktik. Es geht darum, Inhalte pädagogisch sinnvoll aufzubereiten, geeignete Lernziele zu setzen und die passenden Lehrmethoden auszuwählen, damit Ihre Mitarbeiter nachhaltig Wissen und Fähigkeiten aufbauen können.
Um die Bedeutung der Didaktik greifbarer zu machen, schauen wir uns ein paar typische Situationen aus dem Unternehmensalltag an:

Vertriebsschulung: Ihr Verkaufsteam soll ein neues Produkt oder eine neue Verkaufstechnik kennenlernen. Didaktisch durchdacht bedeutet das: praxisnahe Übungen statt reiner Theorie. Anstatt nur Folien zu zeigen, bauen Sie Rollenspiele oder Live-Demonstrationen ein. So können Ihre Vertriebsmitarbeiter das Gelernte direkt ausprobieren und erhalten Feedback – das erhöht die Motivation und den Lerneffekt deutlich.

Interne Weiterbildung (z. B. Compliance oder Software-Schulung): Pflichtschulungen gelten oft als trocken. Mit einem guten didaktischen Konzept sorgen Sie dafür, dass auch solche Trainings interessant und relevant werden. Zum Beispiel können Sie Fallbeispiele aus dem Unternehmensalltag einbauen oder interaktive Elemente wie Quiz und Diskussionen nutzen. Besonders digitale Medien wie Lernvideos, simulierte Szenarien oder Mikro-Module bieten hier neue Möglichkeiten, Lerninhalte zielgruppengerecht und abwechslungsreich zu gestalten.
Wie Sie sehen, hilft Didaktik Ihnen dabei, Weiterbildungen zielgerichtet und teilnehmergerecht zu gestalten. Ob Onboarding, Produkttraining oder ein Workshop zur Mitarbeiterentwicklung – immer geht es um die Frage: Wer soll was wie lernen, damit es einen echten Mehrwert bringt?
Didaktik hat sich über die Jahre weiterentwickelt – entsprechend gibt es verschiedene didaktische Modelle und Theorien, die Ihnen als Trainer oder Personalentwickler Orientierung bieten. Ein didaktisches Modell ist im Grunde ein theoretischer Rahmen, der hilft, Unterricht oder Trainings systematisch zu planen. Hier ein kurzer Überblick über einige bekannte Modelle, von klassisch bis modern:
Ein zentrales Konzept ist das didaktische Dreieck, das die Grundstruktur des Lehr-Lern-Prozesses veranschaulicht. Es zeigt die wechselseitige Beziehung zwischen den drei Kernelementen: Lehrende, Lernende und Lerninhalt. Alle didaktischen Überlegungen bewegen sich im Spannungsfeld dieser Elemente – man überlegt also stets: Wer lernt was von wem, unter welchen Bedingungen? Ergänzend spielt auch das Umfeld (Lernumgebung, zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen) eine Rolle.

Ein klassisches didaktisches Modell, das in den 1960er Jahren entwickelt wurde. Es strukturiert die Planung von Unterricht in mehrere Entscheidungsfelder: Ziele, Inhalte, Methoden und Medien müssen aufeinander abgestimmt werden. Dieses Modell betont die systematische Unterrichtsplanung – es hilft z. B. nichts, eine Methode auszuwählen, bevor nicht die Lernziele klar sind. Im Unternehmenskontext erinnert das Berliner Modell daran, Weiterbildungsmaßnahmen Schritt für Schritt zu konzipieren: von der Bedarfsanalyse über Lernziele bis zur Methodenauswahl.
Ein moderner Ansatz, der besonders in der Erwachsenenbildung und betrieblichen Weiterbildung beliebt ist. Hier steht das „Lernen durch Handeln“ im Vordergrund. Teilnehmende sollen aktiv Aufgaben und Probleme aus ihrer Praxis bearbeiten. Die Rolle der Lehrkraft ist eher die eines Moderators oder Coaches, der Erfahrungslernen ermöglicht. Für Sie bedeutet das: Schaffen Sie Lerngelegenheiten, in denen Ihre Mitarbeiter selbst tätig werden – z. B. durch Projektarbeiten, Simulationen oder Fallstudien. So wird das Gelernte unmittelbar angewendet und verankert.
Dieser Ansatz geht davon aus, dass Lernende Wissen selbst konstruieren, anstatt es passiv aufzunehmen. Lehrende gestalten Lernsituationen, in denen die Teilnehmer eigenständig Entdeckungen machen und neues Wissen auf ihrem Vorwissen aufbauen können. In der Weiterbildung heißt das zum Beispiel, statt starrer Vorgaben eher offene Lernaufgaben zu stellen, Dialog und Reflektion zu fördern und individuelle Lösungswege zuzulassen. Der Fokus liegt stark auf den Bedürfnissen der Lernenden – ganz im Sinne der modernen Didaktik, die heute den Lernenden in den Mittelpunkt rückt.
Tipp: Bleiben Sie neugierig auf neue didaktische Trends. Zum Beispiel gewinnt die digitale Didaktik an Bedeutung – also die Frage, wie man mit E-Learning und digitalen Tools Lernprozesse optimal gestaltet. Moderne Lernplattformen wie ein Lern-Management-System (LMS) unterstützen Sie dabei, klassische und digitale Didaktik zu verbinden.
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Didaktik beschreibt das Was und Warum des Lehrens und Lernens, während Methodik sich auf das Wie bezieht – also die konkreten Techniken und Werkzeuge zur Umsetzung.
Pädagogik ist die allgemeine Wissenschaft von Bildung und Erziehung, während sich Didaktik speziell mit der Lehre und dem Lernen, also mit der Gestaltung von Lernprozessen, befasst.
Didaktik beschreibt allgemein die Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens. Sie beschäftigt sich mit Fragen wie: Was soll gelernt werden? Warum? Wie? Und von wem? – unabhängig vom konkreten Fach oder Thema.
Die Fachdidaktik dagegen bezieht sich konkret auf ein bestimmtes Fachgebiet – etwa Vertrieb, Marketing, Software, Technik oder Compliance. Sie fragt: Wie vermittele ich spezifisches Fachwissen so, dass es verständlich und praxisnah ist?
Mediendidaktik beschäftigt sich mit der Frage, wie digitale und analoge Medien den Lernprozess unterstützen können. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern um die didaktisch sinnvolle Integration von Medien – etwa Videos, Lernplattformen oder Simulationen – in Trainings, Schulungen oder E-Learning.
Die bildungstheoretische Didaktik legt den Fokus auf die Inhalte, die im Unterricht oder in der Weiterbildung vermittelt werden sollen – mit dem Ziel, zur Persönlichkeitsbildung beizutragen. Sie fragt: Welche Inhalte sind bildungsrelevant – und warum? In der Praxis unterstützt sie Sie dabei, nicht nur funktionales Wissen zu vermitteln, sondern auch Werte, Urteilsfähigkeit und Orientierung.
Didaktische Prinzipien sind grundlegende Leitlinien für die Gestaltung von Lernprozessen. Beispiele sind: vom Leichten zum Schweren, vom Konkreten zum Abstrakten oder Handlungsorientierung. Sie helfen Trainern, Coaches und Personalentwickler, Lerninhalte strukturiert, zielgerichtet und verständlich aufzubauen.
Die lerntheoretische Didaktik basiert auf psychologischen Erkenntnissen darüber, wie Menschen lernen – etwa behavioristisch (durch Wiederholung), kognitiv (durch Verarbeitung von Informationen) oder konstruktivistisch (durch aktives Erarbeiten). Sie unterstützt Sie dabei, Trainings an den tatsächlichen Lernprozess der Teilnehmenden anzupassen.
Durch die Kombination von zielgerichteten Lernzielen, passenden Medien (z. B. Videos, Quizzes) und einer klaren Struktur. Wichtig ist dabei der Fokus auf Anwendbarkeit und Praxistransfer.
Nein – Didaktik ist auch für Trainer, HR-Teams, Coaches und L&D-Verantwortliche essenziell, um wirksame Lernprozesse zu gestalten.
Unsere Experten werden sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen Demo-Termin zu vereinbaren.
Was Sie erwarten können:

